Vom Ende her gedacht

Mit meiner schönen heißen Tasse Kaffee sitze ich hier und genieße die ersten Sonnenstrahlen. Der Tag ist noch ganz frisch und die Luft so klar.

Mein Blick wandert zum Weinberg, der hinter mir liegt und so steil ist, dass ich mir von hier unten kaum vorstellen kann zu Fuß da hoch zu kommen.

Wir haben es gewagt und für ein paar Tage das Bundesland gewechselt. Hier im Moseltal sind die Weinberge echt beeindruckend.

Steil und schroff. Immer wieder Felsen und Wald dazwischen.

Und unendlich viele Weintriebe. Verrückt, dass man an solchen Hängen arbeiten kann. Ich kann nur ahnen was das für eine Arbeit sein muss, bei Wind uns Wetter. Respekt vor all den Weingärtnern die sich dieser Arbeit verschrieben haben.

Aber wofür das ganze? Nur für ein bisschen Wein!?

Ich hatte leider keine Gelegenheit einen Weinbauern direkt zu fragen aber man bekommt hier in der Gegend das Gefühl, das es eben nicht „nur“ um Wein geht. Es steckt Überzeugung und Enthusiasmus dahinter, Freude und ganz sicher auch Leidenschaft.

Ob ich die hätte, wenn die Sonne brennt Stundenlang den Berg hoch und runter zu kraxeln, diese Leidenschaft für das Endproduckt?

 

Aber fragen sich das manche auch bei mir?

Was ist meine Leidenschaft? Wofür bin ich bereit zu arbeiten und evtl. sogar zu leiden? Alles zu geben wo andere das vielleicht nicht nachvollziehen können. Und Wofür?

Was ist es das mich antreibt? Was springt dabei raus?

 

Am Abend sitze ich mit meinem Mann am Wasser und wir trinken einen dieser Weine, der genau hinter uns angebaut wurde. Und ganz ehrlich, man bin ich dankbar für den Winzer, den Weingärtner und all die Arbeiter, die diese Strapazen und die Arbeit auf sich genommen haben um mir diesen Genuss zu ermöglichen.

 

Mir wird klar, es lohnt sich, vom Ende her zu denken. Also Warum oder Wozu tu ich was ich tu!? Was soll entstehen oder dabei herauskommen. In welchem Bereich ist dafür erst mal egal. Ob im Beruf, wo ein bestimmtes Produkt oder eine spezielle Dienstleistung dabei entstehen soll.

Oder in der Erziehung wo die Frage ist, wie sollen meine Kinder als Erwachsene sein? Aber auch in allen anderen Bereichen meines Lebens, wo ich mich fragen kann, was soll am Ende dabei rauskommen oder entstehen.

In der Bibel steht: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Psalm 90,12

 

Auch der Psalmist denkt hier für mich vom Ende her. Bevor ist sterbe was ist es was wirklich wichtig ist in meinem Leben. Was soll rauskommen, was soll übrigbleiben. Und wieviel „Leiden-schaft“ bist du und bin ich bereit dafür zu geben.

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Kommentare: 5
  • #1

    Uli S. (Mittwoch, 02 Juni 2021 18:36)

    Sehr schön, welch wundervolle Gedanken ❣️

  • #2

    Margot W. (Mittwoch, 02 Juni 2021 20:25)

    Herzliche Dank f.diesen Denkanstoß �-ich werde mir selber Mal Gedanken machen wofür ich u. mein Herz brennt?�

  • #3

    Roland (Mittwoch, 02 Juni 2021)

    Hey Sarah, vor knapp einem Jahr durfte ich selbst im Moseltal bei einem Kurzurlaub diese beeindruckende Landschaft erleben. Kann Dir in all Deinen Gedanken nur zustimmen. Schön, dass Du sie uns zum Nachlesen aufgeschrieben und geteilt hast.

  • #4

    Nochbere (Donnerstag, 03 Juni 2021 10:09)

    Sehr schön, Deine Gedanken, ich glaube, ich muss auch hinten anfangen zu denken.... Danke, bis bald

  • #5

    Monika (Donnerstag, 03 Juni 2021 10:56)

    Danke liebe Sarah für Deine Gedanken.
    Vom Ende her gedacht.....
    ist alles was ich heute tue wichtig, gebe ich doch einen ganzen Tag meines Lebens dafür.